Home

Reisen

Türkei

 

Allgemeines  Geschichte

Sprachführer

 

Jedes Jahr fragen sich die Deutschen (okay, nicht nur die) aufs neue, wohin es sie dieses mal verschlagen sollte. Natürlich geht es auch uns, den Machern des „Insider-Web“ nicht anders. Nach langem hin- und hergewältze diverser Urlaubskataloge entschieden wir uns, unseren Urlaub 2000 in der Türkei zu verbringen.

Los ging es vom Airport Leipzig, wobei ich gleich mal erwähnen will, dass sich dieser Flughafen im Laufe der Jahre echt herausgeputzt hat. Wann immer man mal wieder dort zu tun hat, hat sich mit Sicherheit einiges zum weiteren Vorteil geändert. Andere Flughäfen können sich daran wohl ein Beispiel nehmen. Aber zurück zum Thema:

Wie schon gesagt, los ging es in Leipzig bereits in aller Frühe (so gegen 6:15 Uhr, wenn ich mich recht erinnere). Ein kleiner Schock war dann allerdings gleich erst mal das Flugzeug. Schon des öfteren sind wir mit der Aero Lloyd  geflogen, einer Gesellschaft, die eigentlich sehr gut ist. Doch die Maschine, die uns dieses mal zum Ziel unsere Träume bringen sollte, lies wohl doch etwas zu wünschen übrig. Es war halt ein Modell aus dem Jahre „Annodazumal“, ohne Fernseher oder Radio. Aber na ja, mit einem Nickerchen und einem Blick in die neueste Tagespresse, konnte man sich die Zeit schon vertreiben. Die Türkei überfliegend, erhascht man die ersten Einblicke und Eindrücke über die Natur in der Türkei.

 

Der Flughafen in Antalya:

Hierbei handelt es sich um ein recht modernes Gebäude (Gott sei Dank mit Klimaanlage), welches wir so nicht vermutet hätten. Verzierungen, Verschnörkelungen und ein riesiger Brunnen in der Mitte der Ankunftshalle animieren zum träumen. Für Leute, die der englischen Sprache nicht allzu mächtig sind, kann der Gang durch den Zoll ein wenig erschwert werden. Aber keine Angst, durchgekommen sind bis jetzt so ziemlich alle. Die „Gepäckausgabe“  auf dem Airport ist eine recht abenteuerliche Sache. Pro Förderband kann es passieren, dass bis zu 3 verschiedene Maschinen abgefertigt werden, wie auch bei uns geschehen. Dies bedeutet, dass sich gleich wahre Massen am Förderband drängen, um den Koffer zu erhaschen und dem Urlaubsbeginn entgegenzufiebern. Wir warteten ungelogen eine knappe Stunde auf unser Gepäck. Inzwischen war unsere Maschine schon längst vom Display verschwunden und neue, nach uns gelandete Maschinen, wurden aufgerufen.

 

Die Fahrt zum Hotel:

Endlich, nach endloser Warterei, hatten wir unsere Koffer gefunden und strebten mit ihnen, glücklich den Urlaub beginnen zu können, dem Ausgang entgegen. Die Türen öffneten sich und sie traf uns wie ein Hammerschlag. Wer ?? Na die Hitze. Unbarmherzige 40 °C herrschten vor. Es war eine Luft, welche durch kein Windchen bewegt wurde. Vom wartenden Reiseleiter wurden wir zum Busbahnhof geschickt. Noch nie im Leben, haben wir solch chaotischen Busbahnhof erlebt. Es war schon beinahe lustig, wie es dort zuging. Wir schritten, völlig verklebt, unserem Bus entgegen. Dort angekommen, wurden wir von einem freundlich, deutschsprechenden Türken zum nächsten Bus geschoben. Ein kleiner Bus für vielleicht 12 Personen, mit rosa Gardinchen sollte uns nun also endlich zum Hotel bringen. Ich muss gestehen, sieht man diesen Bus mit seinen Gardinen, sucht man automatisch nach den dazugehörigen Balkonkästen. Die wird man natürlich nicht finden, wäre ja blödsinnig.

Raus aus Antalya kam der nächste Schock.

WIE SIEHT ES HIER DENN AUS ??

Diese Frage drängte sich offenbar nicht nur uns auf, sondern auch all den anderen Urlaubern, die das erste mal die Türkei besuchten. Dreck über Dreck .. Schutt .. Müll .. all das Zeug, was eigentlich auf Halden gehört, stapelt sich an den Straßenrändern. Wobei sich bei diesem Anblick unweigerlich die Frage stellt, wie der Urlaub wohl weiter gehen soll, wo er jetzt schon quasi so dreckig beginnt. Aber keine Angst, schon nach kurzer Zeit,  wenn man die ersten hübschen Hotelanlagen sieht, ist dieser Eindruck schnell vergessen und drängt sich auch in den Tagen des Urlaubs nicht wieder so akut auf !!

 

Unser Hotel:

Side, das ist nun also der Ort, an dem unser Urlaub stattfinden soll. Hotels über Hotels klappern wir ab. Und das letzte, das Hotel Linda im Ort Side Titreyengöl wird es dann endlich sein. Von außen gesehen ist es ein schönes Haus, wirklich, man kann es nicht anders sagen. Auch wenn es einige Meter (vielleicht 500 m) vom Meer entfernt ist, so ist es doch eine schöne Anlage. Steht man vor der Rezeption und blickt sich um, so kann man wirklich von einem schönen Hotel sprechen. Doch dann die Zimmer, das eigentlich wichtige in jedem Hotel. Von der Ausstattung her sind sie einfach und gut. Doch oh weh, was ist das ?? Schimmel in den Fugen im Bad; eine Klimaanlage, die nur Stundenweise geht und ein Safe, der nirgends angeschraubt ist, den man also unter dem Arm geklemmt mitnehmen kann. Auch sind die Zimmer leicht hellhörig, so dass man,  in alter Radiohörspielmanier, mitanhören kann, was Nachbars so zu streiten haben. Ein nur kleines Trostpflaster war da, dass unser Zimmermädchen sehr freundlich und zuvorkommend war.

Die Mahlzeiten: Sie waren ein Graus. Schon das Frühstücksbüfett war zum wegrennen. 5 Minuten-Eier wurden als 3 minütige verkauft und Tonkugeln als 5 Minuten-Eier. Die Marmelade war knatschig wie Honig. Wobei wir uns belehren ließen, dass das in der Türkei so normal wäre. Nutella oder solch schmackhafte Dinge gab es gar nicht. Das leere Büffet wurde nur langsam aufgefüllt. Das Büffet am Abend ließ auch sehr zu Wünschen übrig. Oft gab es undefinierbare Dinge. Ein einfaches Schild der Erklärung gab es nicht. Und auch hier wurde nur sehr schleppend nach- und aufgefüllt.

Getränke gab es für All – Inklusive - Urlauber an der Bar. Halbpensionsgäste sollten eigentlich durch die vorhandenen Kellner bedient werden, doch wurden diese Gäste (so auch wir) beflissentlich übersehen. Und das, wo ja gerade wir noch Geld einbringen würden und nicht die, bis zum Umfallen „saufenden“ Allinklusiver. Dafür fiel dann aber das Trinkgeld um so höher aus, das man uns am Tag der Abreise mal eben so auf die Rechnung setzte.

Zum Hotel sonst nur noch dies: Das Animationsprogramm ließ leider auch sehr zu Wünschen übrig.

 

 

Der Ort Side Titreyengöl:

Gelegen ist der durchaus hübsche Ort im Osten am Manavgat – Fluss und im Süden direkt am weiten Sand-/Kieselstrand, welcher sehr zum Verweilen animiert. Geht man den Strand gen Osten, trifft man nach vielleicht 2 km auf die sogenannten Sommerhäuser der Türken. Hierbei handelt es sich um windschiefe Holzhütten, welche von den Türken aus dem inneren des Landes während der Sommerzeit bewohnt werden. Vorbei an den Hütten, kommt nach weiteren 2 km die Mündung des Manavgat Flusses. Dem Strand gen Westen folgend, erreicht man nach gut 5 km den Ort Side.

Natürlich gibt es auch in Titreyengöl verschiedene Möglichkeiten, wie man sein Geld bestmöglichst unter die Leute bringen kann. So gibt es in diesem verhältnismäßig kleinen Ort bestimmt an die 8 Schmuckläden (jene Läden, in den einzelnen Hotels nicht mitgezählt). MÄNNER, haltet Eure Geldbörsen fest, es wird ernst !! Auch Klamotten kann man kaufen ohne Ende, wobei es sich empfiehlt, diese doch eher auf Märkten und Basaren zu erstehen. Direkt am zentralen Platz – am Meer – gelegen, gibt es einen Aldi, schließlich soll man sich auch in der Türkei heimisch fühlen.

Auch gibt es im Ort viele Bars und Restaurants. Da viele Touristen als All Inklusive verweilten, war der Besucherstrom in den einzelnen Lokalen nur spärlich. Es hatte halt niemand Lust für Dinge zu zahlen, die er im Hotel kostenlos bekommen würde.

Auf jeden Fall hatte diese Tatsache zum Vorteil, dass immer ein Plätzchen für uns frei war. Schnell wurde die „Amelda Bar“ zu unserem Stammlokal. Nicht zuletzt lag es wohl auch an der überdurchschnittlich freundlichen Bedienung, die wir von unserem Hotel ja nicht gewöhnt waren. Fast jeden Abend wurde in den einzelnen Bars ein Showprogramm geboten. Auch die Kellner ließen sich allabendlich zu einer kleinen Darbietung hinreißen. Die Stimmung war einfach ausgezeichnet !! Bei den Speisen und Getränken konnte man nicht meckern. Es schmeckte einfach nur gut.

Auch außerhalb des Ortes, gelegen am Manavgat – Fluss, hatten wir ein kleines aber feines Restaurant entdeckt, welches sehr zu empfehlen ist. Auf einem breiten Bootssteg konnte man dort, im Schatten hoher Bäume genüsslich speisen. Eine Besonderheit waren hierbei die Fischgerichte, mit Fischen aus eigener Zucht. Während das Essen – auf Wunsch auf einem Grill – zubereitet wurde, war es durchaus erlaubt, sich die einzelnen Fischreusen und deren Inhalte mal genauer zu betrachten. Übrigens, betrieben wird das Restaurant durch die gesamte Familie. 

 

Feste:

Während unseres Aufenthaltes am Ort hatten wir das große Glück, am Fest der Beschneidung teilnehmen zu dürfen. Nein, wir blieben verschont. Viel mehr war der Sohn eines Schmuckhändlers die Hauptperson des Abends. Gekleidet wie der kleine Muck wurde der vielleicht 11 jährige Junge den ganzen Abend von hübschen etwa gleichaltrigen Bauchtänzerinnen umsorgt. Der ganze Hauptplatz war übersät von großen, mit bunten Blumen besetzten, Scheiben, welche die einzelnen Gäste als Geschenke mitbrachten. Es wurde bis spät in die Nacht gegessen, getrunken und natürlich getanzt. Wobei der Nationaltanz der Türken einmal mehr die Verbundenheit zueinander widerspiegelte.

 

Ausflüge:

 

Ausflüge kann man von Side Titreyengöl viele unternehmen. Das fängt an bei einem Spaziergang (die durchaus in eine Wanderung ausarten kann) und geht bis zu Zweitagesausflügen.

Ein Ausflug ganz in die Nähe ist zum Beispiel ein Spaziergang nach Side. Der Weg führt einen direkt am Strand entlang. Unterwegs kommt man an einigen kleinen "Bars" vorbei, die bei Hitze angesteuert werden sollten. Nach ca. 5 km hat man das Ziel dann erreicht. Ein Besuch in Side ist einfach ein Muß. Nicht nur Kulturfreaks sondern auch Shopping-Fetischisten kommen hier durchaus auf ihre Kosten. Zu den historischen Überresten und Sehenswürdigkeiten Sides gehören die Agora (der einstige antike Marktplatz von Side), eine Basilika, eine Staatsagora, einTempel und ein Theater (ein recht guterhaltenes Theater aus dem 2. Jahrhundert, welches bis zu 15.000 Sitzplätze hatte). Die Einkaufsmeile des Ortes ist eine reine Fußgängerpassage, für Fahrzeuge jeglicher Art also gesperrt.

Ein weiteres Ausflugsmagnet ist Manavgat. An zwei Tagen der Wochen ist mitten im Ort ein großer Basar aufgebaut, der nicht nur bei Einheimischen sondern auch bei Touristen sehr beliebt ist. Bei einem Bummel über den Basar sollte man eins nicht vergessen - das Handeln. Hierfür sollte man sehr viel Zeit mitbringen, denn es kann wohl sein, daß man während der "zähen Verhandlungen" zu einer Teepause geladen wird. Lehnen Sie diese nicht ab, denn das ist schließlich die Türkei pur. Beim eigentlichen Handeln setzen sie Ihre Preisvorstellungen am Anfang ruhig erst mal 50 % unter das Angebot des Händlers. Sie werden sehen, er wird schmollen und sich beleidigt fühlen. Auch wird er Ihnen erzählen, das er mit dem von Ihnen genannten Preis nicht überleben kann, da der Einkaufspreis ja viel höher liegen würde. Dies alles gehört aber durchaus zu den üblichen Handlungsgebarden der Türken dazu. Trauen Sie sich das nicht gleich zu, beginnen Sie bei einzelnen Produkten halt erst mit 25 %. Schon nach kurzer Zeit werden Sie aber merken, daß das Handeln durchaus Spaß macht. Das "Handel-Fieber" wird Sie packen - versprochen !

Eine Fahrt nach Antalya bieten viele ortsansässige Unternehmen an. Die Fahrt erfolgt im Allgemeinen in einem hübschen klimatisierten Reisebus. Erste Station sind die Düden-Wasserfälle. Diese sind in einer wirklich wunderschönen grünen Parkanlage gelegen. Am Liebsten möchte man dort garnicht wieder so schnell weg, doch die Fahrt muß nunmahl weitergehen. Nun geht es ohne weitere Zwischenstops nach Antalya. Beginnend mit einer Stadtrundfahrt, erfolgt dann ein Zwischenstop in der Altstadt des Ortes. Dort sollten Sie ruhig ein wenig umherlaufen, um sich an den schönen Gebäuden erfreuen zu können. Weiter geht es zu einem Basar, wo man zuerst ißt und später dann zum Handeln "losgelassen" wird. Auf der Rückfahrt gibt es dann verschiedene Haltepunkte. Ein Bus hält in einer Schmuckfabrik an, der nächste bei einer Teppichfabrik und als dritte Möglichkeit wäre da noch die Lederfabrik. Dies ist "leider" ein Muß, denn damit finanzieren sich die Reiseunternehmen ihre wirklich billigen Reiseangebote. In der Fabrik müssen Sie nichts kaufen, aber schauen Sie sich die ausgestellten Waren einfach an - es lohnt sich.

Weitere Ausflüge sind zum Beispiel:

Reitausflüge: Diese werden in und um Side Titreyengöl von verschiedenen Anbietern feilgeboten. Angeboten werden u.a. eine Side Tour (ein Ausflug nach Side - Ort), eine Wald- und Strand-Tour, Reiten bis zum Mondlicht, Reiten bis zur Flußmündung des Manavgat-Flusses, Reiten bis zum kleinen und zum großen Wasserfall und Reiten bis zum Sonnenuntergang.

Manavgat-Flußfahrt: Fahrt mit dem Boot vom Strand in Tireyengöl zur Flußmündung des Manavgat-Flußes. Weiter flußaufwärts Richtung Manavgat, vorbei an Forellenzuchten und Wasserschildkröten. Weiter ab Manavgat mit dem Bus Richtung Gebirge. Ziele sind dann die Manavgatwasserfälle und der Manavgat Staudamm. Nach einem leckeren Mittagsmahl fährt man mit einem weiteren Boot auf den großen Stausee. Vorbei an hohen Bergen, durch weite Schluchten hindurch, erreicht man die Quelle des Manavgat-Flußes.

Piratenfahrt (Blaue Reise): Dies ist eine Fahrt auf einem Segelboot, entlang der lykischen Küste bis zu den antiken Stätten Olympos oder Phaselis. Während dieser Fahrt ist es möglich, Gruppen von Delphinen zu begegnen.

Rafting (bzw. 2-tägige Raftingtouren): Es geht durch spritzendes Wildwasser, zwischen Felsen hindurch, inmitten einer Landschaft, die kein anderer so direkt erlebt. Aber vergessen Sie eins nicht: Das Eincremen !!

Schlauchboot-Touren: Ein einmaliges Erlebnis, pures Abenteuer in der unberührten Natur des Köprülü - Flusses.

Panorama Tour: Eine Fahrt ins Taurusgebirge mit Besuch eines typischen türkischen Dorfes (Höhepunkt hierbei ist der Ritt auf einem Esel), dem Besuch des Manavgat-Flußes und der Fahrt auf dem Manavgat Stausees.

Esel Safari: Ritt auf einem Esel und Ablegen des Führerscheins der Klasse "E" im Hinterland des Taurusgebirges.